STÄDTEBAU
Durch den Abriß der Diakoniehauptverwaltung entsteht eine große, sich nach Westen öffnende und nach Süden abfallende „Wohnnische“ im Hang. Die bestehende Stützmauer bleibt sichtbar im Hintergrund und wird nicht wieder angebaut. Die „Nische“ wird so nur teilweise wieder 'belegt', mit sechs locker zueinander platzierten Baukörpern unterschiedlicher Höhe. Die Baukörper sind leicht zueinander gedreht, um die Sicht- und Belichtungsmöglichkeiten zu optimieren. Freie Luftströme werden zwischen den Baukörpern ermöglicht, ein Spiel von direktem und reflektiertem Licht zwischen den vertikalen Flächen prägt die Atmosphäre dieser Zwischenräume. Die neue Baumasse als kompakte 20x20m große Wohngebäude orientiert sich an der freistehenden offenen, jedoch massiv wirkenden Bebauung, die in dem Umfeld zahlreich zu finden ist. Um die Durchlässigkeit des Areals zu erhöhen, werden Stiegen und ruhige Wege eingeplant, die den Bewohnern zur Verfügung stehen.

Zwei miteinander verbundene Ebenen erschließen die Wohngebäude:
die Ebene auf + 335, die im Norden ebenerdig an der Straße angeschlossen werden kann, und die Ebene auf + 332, die einen großen ruhigen gemeinsamen „Garten“ für die Wohnbauten bildet. Die Ebenen sind miteinander durch Stiegen vernetzt, so daß keine Sackgassen entstehen. Unter der neu angelegten Ebene (+335) befinden sich Flächen für Fahrräder und andere Nebennutzungen, wie z.B. Fitnessbereiche mit Sauna, Gymnastik und ein Gemeinschaftsraum für besondere Anlässe. Im nördlichen Bereich des Wettbewerbsgrundstücks befindet sich die Kita, dessen Dach auch als Spielfläche dient. Im Süden wird die neue Tiefgaragenzufahrt platziert.

FREIRAUM
Ein Gräsermeer aus Lampenputzergras und Chinaschilf prägt den gesamten Freiraum. Eingebettet in dieser Landschaft liegen auf zwei Ebenen die Erschließungswege. Eine steile Treppenstiege verbindet die höher liegende Straße mit dem Grundstück. Die großzügig bemessen Terrassen liegen in diesem Gräsermeer und schaffen so private Freiräume. Als zusätzlicher Rhythmus werden Sumpfeichen gepflanzt. Zusammen mit den Ähren der Gräser und der Herbstfärbung in gelb, orange und Rottönen der Eichen entsteht eine abwechslungsreiche Stadtlandschaft. Die notwendigen Spielplätze liegen auf der oberen Ebene an der Hangkante, Fahrradständer sind den jeweiligen Hauseingängen zu geordnet. Sitzbänke am Rande der Wege laden zum Verweilen ein und sind Orte der nachbarschaftlichen Kommunikation. Der Kindergarten erhält einen eigenen, in sich abgeschlossenen Freibereich.

KONSTRUKTION / MATERIALIEN
Für die Decken wird eine Holz-Massiv-Verbundkonstruktion vorgesehen,welche die Anforderungen an den Brandschutz wie auch den erhöhten Schallschutz sicherstellt. Für letzteres wird zusätzlich ein schwimmender Estrich vorgesehen. Die unten liegende Massivholzplatte fungiert als verlorene Schalung und sorgt gleichzeitig für ein angenehmes Raumklima. Die Deckenspannweite wird über die Auflagerung auf den inneren Erschliessungsbereichen in Massivbauweise sowie den mittig angeordneten Sanitärbereichen und der Fassade in Holzbauweise auf max. 5m begrenzt. Es entstehen drei vertikale tragende, ringförmig angeordnete Konstruktionsebenen. Alle weiteren Wände sind nichttragend in Leichtbauweise ausgebildet und ermöglichen auf diese Weise eine maximale Grundrissflexibilität, die selbst das Zusammenführen einzelner Wohneinheiten ermöglicht.
Die Aussteifung erfolgt über die Decken in Verbindung mit den vertikalen Wandscheiben.

FASSADEN
Die Fassade drückt die Verbundkonstruktion nach außen aus. Bänder als Betonfertigteile markieren die Deckenbereiche, und zwischen Glaselementen in der Fassade befinden sich tragende raumhöhe wärmegedämmte Massivholzscheiben. In Teilbereichen der Fassaden sind auch Solarpaneele möglich. Die Häuser erhalten eine Außenfläche aus Holzlamellen.
Lediglich im Erdgeschosse werden Betonfertigteilelemente verwendet.

Es werden Holzfenster vorgesehen. Sonnenschutz und Sichtschutz wird durch außenliegende, in der Fassade integrierte 'Textilbahnen' erreicht, die die Sicht von innen nach außen ermöglichen, aber von außen nur lichtdurchlässig sind.

Es wird der KFW 40 Standard eingehalten.

ENERGIE UND NACHHALTIGKEIT
es wird eine Pellet-Zentralheizung für die Gesamtanlage im UG vorgesehen. Über eine Frischwasserstation versorgt diese zentrale Anlage einzelne Pufferspeicher, die dezentral in jedem Wohngebäude eingeplant sind. Sonnenkollektoren und PV-Paneele können in den Westfassaden integriert werden. Die Energie aus den Solarpaneelen fließt ebenfalls in die dezentralen Pufferspeicher. Die einzelnen Wohnungen werden mit Warmwasser nach dem Durchflussprinzip versorgt. Die Wohnungen werden mit Fußbodenheizung ausgestattet. Für den Wärmeschutz werden außenliegende Stoffrollos vorgesehen.

LÜFTUNG
Es werden dezentrale Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung in jeder Wohnung eingeplant. Die Luft wird über Bodenkanäle in die einzelnen Räume geführt. In jedem Treppenhaus wird ein Frischluftkamin zur Versorgung der einzelnen Stationen mit vortemperierter Außenluft eingeplant.

SANITÄR
Es wird eine Grauwasseranlage eingeplant. Regenwasser wird zur Weiterverwendung gesammelt, für die Bewässerung der Gärten und nach Möglichkeit auch für den Betrieb von WC-Anlagen und Waschmaschinen.

Alle Dächer werden begrünt.

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